Die DVD „Something for Everyone“ ist eine 30-minütige Geschichte über den frustrierenden Tag eines UPS-Manns. Zeitig am Morgen läutet Ken Kenwoods Mobiltelefon. Sein Chef, der ihn beim Frühstück unterbricht, teilt ihm mit, dass er seine übliche Arbeit mit einem Handwagen zu erledigen habe, weil der LKW kaputt sei. Kens Tag wird mit jeder Zustellung schlimmer. Außerdem bringt jede Station eine mit sexuellen Erwartungen verknüpfte Begegnung mit sich. Doch nichts entwickelt sich. Fast alle Leute, die Ken trifft, ersucht er um etwas zu trinken. Wenn man ihn einzutreten bittet, spielt er auf der Stereoanlage der Kunden einen Sweet-Song.

Thematisch befasst sich die Geschichte mit einer Konsumgesellschaft, in der Menschen und Dinge Platz getauscht haben. Kens operative Identität besteht aus nichts anderem als einer braunen Uniform und einem goldenen Logo. Sein Sexappeal ist mit seiner Erkennbarkeit verbunden, welche die einer Marke ist. „Something for Everyone“ ( „Für jeden etwas“ ) ist auch ein Porträt des zweiten Wiener Gemeindebezirks: Die Geschichte beginnt und endet am Praterstern, dem Tor zu Osteuropa.

Hoeck und Miller beziehen ihre Anregungen aus den verschiedensten Quellen , deren Bandbreite von Wim Wenders und Rainer Werner Fassbinder über Jacques Tati und Chantal Ackerman bis zur Pornografie der Serie „Window Washer" und zu Benny Hill reicht. Das Ergebnis ist eine zwischen Komödie und Pathos schwankende Geschichte.